Heutzutage muss alles als Dienst verkauft werden. Software-as-a-Service, Monitoring-as-a-Service, Platform-as-a-Service, ja geradezu Everything-as-a-Service.
Für den ad-hoc-Zugriff auf Dienste kann man bekanntlich den Dynvoker verwenden, welcher einen generischen Client darstellt. Da Dynvoker zwischen den Anwendungen des Benutzers, wie beispielsweise einem Webbrowser, und den zu nutzenden Diensten steht, kann er auch selbst als Dienst angesehen werden. Abgeleitet von den Formaten der gesendeten Formulare definiert er eine Basismenge an Schnittstellen nach außen. Bisher sind dies eine Variante von XML-RPC, dem Übertragungsformat von XForms und Web Forms 2.0, sowie application/x-www-form-urlencoded für Web Forms 2.0 und Web Forms 1.0 alias den guten alten HTML-Formularen. Zu dieser Basismenge könnte sich noch SOAP gesellen, um einerseits die Anwendung direkt in eine SOA integrieren zu können, und andererseits eine weitere Formatalternative von XForms zu unterstützen.
Interessanterweise ergibt sich hierbei dann eine Rekursion in dem Sinne, dass man mit dem Dynvoker dann auf den Dynvoker zugreifen kann. Dabei bekommt man allerdings nur eine Liste von möglichen Operationen zu sehen, da die interne Prozesslogik fehlt. Hier sticht die Forschungsfrage heraus, inwieweit man diese Logik tatsächlich nach außen sichtbar machen kann, etwa über eine clientseitig ausgeführte, möglicherweise leichtgewichtige Prozesssprache (Variante eins), oder sich auf GUI-Generierung bei Bedarf seitens des Dienstes verlassen möchte, ähnlich wie das bei BPEL4People oder dem Ansatz von UPATMI der Fall ist. Wenn man diese Abarbeitungslogik erfassen kann, können auch autonom vom System UI-Optimierungen vorgenommen werden, etwa die Zusammenfassung von mehreren Schritten in einem UI-Fragment.
Nicht umsonst wird die Prozessintegration von GUI-Ansätzen für Dienste in unserem Architekturmodell als 5. Dimension bezeichnet, und bisher gibt es trotz vieler erfolgsversprechender Ansätze hierbei keinen wirklichen Durchbruch. Die duale Betrachtung des Dynvokers sowohl als GUI-Tool als auch als ordinärer aber vielseitiger Dienst könnte die Forschung in diesem Bereich beschleunigen.